Hingabe

Sich hinzugeben ist ein Grundbedürfnis. Wer sich vertrauensvoll in die Hände eines anderen begibt, findet Glück und Erfüllung. Auf der anderen Seit ist hier die Gefahr von Enttäuschung und Manipulation besonders groß.
Das Lehrer-Schüler-Verhältnis im Kundalini Yoga ist ein Beispiel für eine hierarchische Beziehung, die auf gegenseitigen Vertrauen und Hingabe beruht. Der innere Prozess, der durch das Yoga bei der Schülerin ausgelöst wird, benötigt Hingabe um funktionieren zu können. Diese Hingabe ragt in den spirituellen Bereich hinein und betrifft die Grundlagen der eigenen Identität und Existenz. Aus diesem Grund ist ein Fehlverhalten oder eine Ausnutzung dieser Beziehung besonders dramatisch. Der/die Lehrerin repräsentiert das höhere Selbst(„Über-Ich“) der Schülerin. Wenn hier ein Vertrauensbruch stattfindet, ist dies quasi unverzeihlich.

Immer wieder gibt es Fälle und Berichte, wo genau dies geschehen ist. Es gibt eine gesellschaftliche Grundkonstante, die uns zeigt, dass wir uns nach wie vor in einem partiarischen, autoritären Umfeld befinden. Wenn Männer in eine Position kommen, in der sie Macht über Frauen ausüben können, dann kommt es irgendwann offensichtlich auch zu einem Machtmissbrauch. Männer sind augenscheinlich besonders anfällig, aber Missbrauch – insbesondere in Form von Komplizenschaft – gibt es auch von Frauen, die sich in Machpositionen befinden. Diesen fehlt zumeist die sexuelle Komponente, die bei Männern fast immer vorhanden ist.

An diesem Punkt reicht es nicht aus, sich lediglich mit seinen eigenen Wachstumsprozessen und der Ausrichtung auf das Schöpferisch-Göttliche zu beschäftigen. Es wird ein Korrektiv benötigt, dass nachfragt, in Frage stellt und machtgefälle sowie intransparente Strukturen benennt. Dieses Korrektiv benötigt konkrete Gestaltungsmacht in Form einer Gemeinschaft, die die Möglichkeit hat zu intervenieren. Die Gemeinschaftsebene ist die Zwischenstufe, die idealerweise auf dem individuellen Bewusstseinsprozess folgt und der Ausrichtung auf das höchste Selbst vorangestellt ist.
Eine solche Gemeinschaft muss hierarchiearm, offen und durchlässig sein. Führungspositionen sollten rotieren und gelost werden, um Korruption und Vetternwirtschaft, die bei Organisationen nicht die Ausnahme sondern die Regel ist, zu erschweren.

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