Der Anfang

Kundalini Yoga kommt aus einer Non-Dualistischen Tradition. In diesem kulturellen Umfeld ist die Vorstellung der Einheit von allem tief verwurzelt. Yoga selbst ist eine Kulturtechnik um diese Einheit innerlich zu vollziehen – innerlich weil es nicht über äußere Rituale geschieht, wie wir sie aus den Religionen kennen, sondern durch eine Hinwendung zum eigenen Kern, zu den eigenen Wurzeln.
Der andere bist du – dieses „Sutra für das Wassermannzeitalter“ beschreibt die Grundhaltung des Yogis. Die Trennung zwischen den Individuen, die Wahrnehmung von Individualität ist Teil der Täuschung, die sich im dualen Materialismus manifestiert.

Auch ohne diese Metapher führt die Yogapraxis zu einer Verbindung mit sich selbst. Und in dieser Verbindung liegt eine große heilende Kraft für Körper und Geist, die sich getrennt fühlen von dem Rest der Existenz.
Dies alles ist deshalb so wichtig, weil hier eine Lösung für die Angst vor dem Tod liegt. Der Tod beendet lediglich die materielle Existenz. Das Bewusstsein, dass durch Yoga entsteht, ragt darüber hinaus.
Aus diesem Grund kann die Praxis von Kundalini Yoga eine Prophylaxe gegen posttraumatischen Belastungsstörungen sein. Die Angst vor dem Tod wird dadurch vermindert oder ganz abgestellt und es ist nicht mehr nötig, emotional unerträgliche Zustände zu verdrängen.
Ohne diese Angst steht ein neuer Anfang bevor. Das Ende wird durchlaufen wie eine dunkle Phase im Lebenszyklus. Etwas bleibt zurück, was nicht mehr benötigt wird und macht Platz für etwas neues.
So eine Erfahrung ist wie eine Befreiung. Im Yogischen Kontext sprechen wir hier von „Jiwan Mukta“, die Befreiung zu Lebenszeiten. Es ist nicht mehr nötig, Wiedergeboren zu werden, weil wir uns bereits zu Lebzeiten selber aus den Fängen der Dualität befreien können. Sobald der Knoten egobezogener Identität durchtrennt ist, bist du frei.
Dieses Einheitsbewusstsein bezieht alles mit ein. Es gibt keine anderen Ebenen, Welten oder Reiche, die erreicht werden müssen. Gott hat sich in uns vereinigt. Wir benötigen kein Medium, kein Channeling, auch keine Shamanistischen oder religiösen Rituale um sämtliche Abspaltungen von uns selber als Illusion zu erkennen.
Die Befreiung der Seele mit dem Tod wird schon zu Lebzeiten vollzogen. Das ist das Ziel des Kundalini Yoga.
Nicht das Individuum geht zu Gott, Gott kehrt zu sich selber zurück.
Wenn diese Erfahrung gemacht ist, begegnest du anderen Menschen als ein Teil von dir und nicht länger als Individuum.
Für die anderen Menschen macht es freilich keinen Unterschied. Deshalb muss sich die erwachte Seele verstecken oder an ihre Umgebung anpassen wenn sie nicht als Störfaktor aus dem Kreis der Menschen entfernt werden will.

 

Zum Yoga Infos Basistext "Tod und Neubeginn"

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