Das Selbst-Organisierende-System
Keine Hierarchien, keine Führungsstruktur, sondern ein dynamisches und organisches Netzwerk, basierten auf Kooperation – dies ist die Grundlage moderner politischer Gruppen wie Extinction Rebellion (XR). Wenn unsere Kultur überleben soll, ist eine Organisationsform nötig, die dem Individuum die größtmögliche Macht gibt, um gemeinschaftlich handeln zu können.
Was im Kleinen funktioniert, kann auch im Großen klappen. Paritätische Bürger:innenversammlungen können die Parlamente ergänzen und dafür sorgen, dass Lobbygruppen nur noch eingeschränkt Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Ein ausgeloster Bürgerrat kann an die Spitze der Weltgemeinschaft installiert werden und für einen fairen Ausglich der nationalen Interessen sorgen.
Die XR-Prinzipien sorgen dafür, dass die XR-Gruppen bereits im Vorfeld mit den Herausforderungen konfrontiert werden, die eine BürgerInnenversammlungen für alle Beteiligten mit sich bringt.
Das Self-Organized-System (SOS) basiert auf der Ermächtigung des einzelnen und auf Transparenz.
Dies ist nur durch eine Offenheit für unterschiedliche Strömungen und Weltanschauungen möglich. Da wir es gewohnt sind, Menschen in Schubladen zu stecken ist diese Offenheit eine individuelle und kollektive Herausforderung.
Wir sind es nicht gewohnt, mit Menschen an einem Strang zu ziehen, deren politische Meinungen wir nicht teilen. Das gleiche gilt für unterschiedliche soziale Milieus, zu denen wir normalerweise keine Berührungspunkte haben. Die jeweilige Schmerzgrenze ist individuell verschieden und die Abgrenzung gegenüber Diskriminierung, Intoleranz und unangemessenem Verhalten bewegt sich manchmal in einen Graubereich, der einen transparenten Umgang miteinander erfordert.
In einem offenen Diskurs wird es darum gehen, immer wieder neu die Grenze der gegenseitigen Toleranz zu definieren und Kompromisse zu finden.
Das Selbst-Organisierende System ist das kollektive Pedant zum Selbswahrnehmungs-System.