Panarchie – Anpassung an natürliche Zyklen

Wenn ein Fluss begradigt und in ein Betonbett verlegt wird, kann bei Regenfällen das Wasser nicht mehr im gleichen Maße von der Erde aufgenommen werden. Als Folgeerscheinung kann es an anderer Stelle flussabwärts zu zerstörerischen Überschwemmungen kommen.
Ein solcher Zusammenhang sozio-ökologischer Systeme zueinander wird in der Systemtheorie als Panarchie bezeichnet. Die Zerstörung des Biotops sorgt in anderen Bereichen für weitreichendere Zerstörungen, die auf den Verursacher zurückfallen können.

Panarchie ist ein Grundprinzip in der Natur. Alles Natürliche strebt nach Ausgleich und Balance. Wachstum und Fülle wechseln sich ab mit Niedergang und Mangel. Wenn diese Balance an einer Stelle dauerhaft unterbrochen wird, sorgt das auf einem nachgelagerten Level für eine Störung der Ordnung.

Auf dieser Basis arbeitet auch unser Körper. Aktivität und Ruhe wechseln sich ab. Wer sich künstlich aufputscht oder einer Krankheit nicht ausreichend Zeit gibt, zahlt dafür zeitlich versetzt einen gesundheitlichen Preis. Je größer der Eingriff in den Körper ist, desto höher ist der Preis. Der ursprüngliche Auslöser wird oftmals gar nicht mehr mit den späteren gesundheitlichen Einschränkungen in Verbindung gebracht.

Die Biosphäre unseres Planeten ist ein weiteres Beispiel für eine Panarchie. Übermäßiger CO₂-Ausstoß entfaltet seine vollen Auswirkungen zeitversetzt. Wenn in Folge die Urwälder am Äquator zerstört werden, verändert dies kurzfristig nur das Mikro-Klima in der betroffenen Region. Als langfristige Folge steigt die Temperatur des gesamten Planeten, bis hin zur Entvölkerung ganzer Kontinente.

Wenn die Natur bedrängt wird, schlägt sie an anderer Stelle zurück, um das Problem zu beseitigen und zur Balance zurückzufinden. Die Entstehung von neuen Viren kann mit der Panarchie erklärt werden. Der Mensch rückt so dicht in die Lebensräume der Wildtiere heran, dass sich Zoonosen bilden – Krankheitserreger, die sowohl Menschen als auch Tiere infizieren können ­– und gefährliche neue Krankheitserreger entstehen. Wenn kein Rückzug erfolgt, sind weitere Maßnahmen der Natur zu erwarten.
Nach dieser Lesart wäre das Corona-Virus ebenso wie die Klimakatastrophe nur die Fortsetzung einer Entwicklung, an deren Ende die Auslöschung der menschlichen Spezies steht. Sobald der Mensch vom Planeten verschwunden ist, können sich Biosphäre und Klima langsam wieder erholen und zum ursprünglichen Gleichgewicht zurückfinden.

Im Sinne der Panarchie wäre es sinnvoll, das Problem auf der Ebene zu lösen, auf der es entstanden ist. Der Mensch müsste die uferlose Ausbeutung der Natur beenden und ausgedehnte Schutzgebiete ausweisen, in denen die Natur sich selbst überlassen bleibt. Indigene Völker machen vielerorts vor, wie es möglich ist, in und mit der Natur zu leben, ohne dass die nachwachsenden Ressourcen zerstört und die Artenvielfalt beseitigt wird. Es ist möglich, in einen Kreislauf zurückzufinden, der sich den Grundprinzipien der Natur anpasst.

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